Beobachtungsfahrt Namibia 2009

von Christian Kuhn


2009 verwirklichten sich einige Mitglieder der Sternfreunde Franken e.V. ihren Traum einer Exkursion zum Südhimmel.

Die Gruppe bestehend aus Andreas Reifke, Christian Kuhn, Frank Niebling, Michael Büchner, Stefan Schick und Sabrina Petsch flog in der Neumondphase April/Mai 2009 zur Astrofarm Tivoli.

Als Ausrüstung wurde vor Ort mehrere Sternwarten und der 20" Dobson gebucht.


 

Vor Ort waren wir dann zusammen mit den drei Krieger Brüdern und Bernd Flach-Wilken eine Gruppe von 10 Personen. Die Stimmung war spitze, tagsüber fachsimpeln und entspannen, abends Beobachten.

Zum Beobachten hatte ich mir die Sternwarte mit der Fornax Montierung und dem 14 Zoll Meade ACF gemietet und als Ausrüstung "nur" meine SBIG ST8XME, meine Canon 20Da mit Objektiven, sowie meinen 101 Borg mit dabei. Passt fast alles noch in einen riesigen Photorucksack, welcher nur minimalst das zulässige Handgepäckgewicht überschritt...

Leider war der Umgang mit dem Meade nicht Ganz so einfach wie mit dem C14 des Vereins. Der Fangspiegel war und ist locker, weswegen er beim Himmelsschwenk verkippt. Auch der Fokus musste alle 20-30 Minuten nachjustiert werden. Phänomene die wir vom C14 nicht kannten.


Michael Büchner buchte sich die ehem. Käte Schäfer Sternwarte, heute Sternwarte West mit einer AP1200 Montierung, einem 130er APO und einem C11. Auch hier wurde wieder üppiges Handgepäck in Form einer SBIG ST10XME, Canon20Da und einigen Objektiven (und ungenutzten Okularen :-) miteingepackt. Alles natürlich im TRahmen des Handgepäcks... Hust...

Die Optiken sind in prima Zustand. Der APO stammt allerdings noch aus der Prä DSLR/CCD Zeit, so das hier die Farbkorrektur nicht ganz passte und die Bilder einen leichten Blausaum zeigten, was bei chemischen Filmen nicht aufviel.

Freude bereitete auf jeden Fall die Montierung. Das Nachführen war ein Genuss.

Frank Niebling buchte die Sternwarte mit der Atlux Montierung und brachte aus Deutschland sein Pentax 100 SDUF I mit. Als Aufnahmegerät kam seine SBIG STL-11000 zum Einsatz.

Da Frank sein Equipment wie immer im Griff hatte musste er sich nur mit eienr unbekannten Montierung auserinanderstzen

Stefan und Andreas buchten zur visuellen Beobachtung den 20" Kellerdobson. Dadurch sparten wir das Geld unseren eigenen 20" Dobson mitzuschleppen, was bei den hohen Flugkosten Unsummen gekostet hätte.

Allerdings hatte die lange Brennweite F5 und die Konstruktion auch seine Nachteile. So hatten wir unseren Lowrider vermisst. So musste immer eine Leiter zur Hand sein um die Objekte beobachten zu können.

Ein kulinarisches Feuerwerk stellte jeden Tag das Essen dar. Pünkltich um 10 Uhr am morgen gab es ein ausgiebiges astronomenfreundlichen Frühstück, wo man sich nach langer Nacht für den Tag stärken konnte.

Der Höhepunkt bildete jeden Abend das leckere Mehrgänge Menü welches vom Hausherren Reinhold Schreiber zubereitet wurde. Ein Genuss.......

Durch die grosse Anzahl (10 Personen) konnten wir uns einen grösseren Tagesausflug mit einem grossen Flieger gönnen. Flug und Ziele wurden im Vorfeld von Reinhold und dem Piloten geplannt.
Zuerst gings mit dem Flieger gen Norden über den Gamsberg. um in der Nähe bei eienr befreundeten Farm zu landen. Von dort aus fuhren wir  mit zwei Pick-Ups zum H.E.S.S. Teleskop. Vier Teleskope befinden sich momentan im Einsatz. Ein fünftes mit einem Durchmesser von 25m wurde gerade aufgebaut. Aktuelles zum Projekt gibt es auf der Website des MPI.
Nach der Führung gab es noch leckeren Kaffe und warmen Apfelkuchen auf der Farm bevor es mit dem Flieger weiter nach Swapokmud ging. In dem ehemaligen deutschen Kolonialhafen der Reederei Woermann stieß man dann noch auf Gebäude und Straßennamen aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts.
Auf dem Rückflug zur Farm ging es zuerst Richtung Süden der Skelettküste entlang. Vorbei an einigen Schiffswracks und alten Gold/Diamantmienen aus dem vorigen Jahrhundert hinunter zu den welthöchsten Sanddünen im Sossusvlei bei Sesriem.
Erst kurz nach Sonnenuntergang erreichten wir wieder die Farm und freuten uns auf einen gemütlichen Abend (mal ohne Astronomie) und vor allem aufs Abendessen.
Ein weiteres nichtastronomisches Highlight war in der zweiten Woche der gemütliche Sundowner auf einer nahegelegenen Sanddüne mit Snacks, Bier und Zigarren.

Anschließend ging es zurück zum Braai (namibisches Grillfest) auf der Farm.

Mit großer Begeisterung haben wirt auch gleich für Frühjahr 2011 gebucht.

Die astronomischen Ergebnisse der ersten Exkursion findet Ihr unter unserer Galerie.

 

Sabrina, Stefan, Matthias, Andreas, Bernd, Frank, Christian, Reinhold, Michael, Michael, Thomas